Au-Pair
Au-Pair kommt aus dem Französischen und bedeutet „Unter Gleichen.“ Was ist damit gemeint? Du lebst sechs bis zwölf Monate bei einer deutschen Familie, die Kinder hat. Du bist ein Kind auf Zeit, das heißt du gehörst vorübergehend zur Familie. Als ältestes „Kind“ kümmerst du dich um deine kleinen Geschwister. Du bringst sie zur Schule, holst sie am Nachmittag wieder ab und betreust sie bis deine Au-Pair-Eltern von der Arbeit zurückkommen. Und du hilfst auch ein bisschen im Haushalt. Dafür kannst du kostenlos wohnen – du bekommst ein eigenes Zimmer und Bad – und bekommst Taschengeld.
Das Taschengeld beträgt 280 Euro pro Monat. Das hört sich auf den ersten Blick viel an. Weil man in deiner Heimat damit viel kaufen kann. In Deutschland ist es aber nicht viel. Das Deutschlandticket kostet schon knapp sechzig Euro pro Monat. Und dein Handyvertrag vierzig Euro. Da bleiben noch 180 Euro pro Monat zur freien Verfügung. Google mal was Lebensmittel, Kleidung, ein Kinobesuch etc. in Deutschland kosten. Du wirst überrascht sein.
Gastfamilien findest du in sozialen Netzwerken und es gibt auch Agenturen, die dich unterstützen. Vielleicht hast du ja auch einen Freund/Freundin, der schon in Deutschland ist und dich bei der Suche unterstützen kann.
Als Au-Pair musst du ein A1-Sprachzertifikat haben. Das sind Grundkenntnisse der deutschen Sprache. Wirklich kommunizieren kannst du damit nicht. Und während der Zeit bei deiner deutschen Gastfamilie wirst du vermutlich nicht viel Deutsch lernen. Weil du ja fast den gesamten Tag mit Kleinkindern zu tun hast, die selbst noch nicht richtig Deutsch sprechen.
Du willst nach der Au-Pair-Zeit in Deutschland bleiben für eine Ausbildung? Das ist eine hervorragende Idee. Du solltest die Zeit als Au-Pair dann aber unbedingt nutzen um Deutsch zu lernen. Denn nur mit guten Deutschkenntnissen kannst du dich um einen Ausbildungsplatz bewerben. Du bewirbst dich per Email auf freie Ausbildungsplätze. Die gibt es überall. Vermutlich sogar am Wohnort deiner Familie.
Und wenn du eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bekommst, fährst du mit deinem Deutschlandticket einfach hin. Das ist der große Vorteil. Du bist schon in Deutschland und kannst Vorstellungsgespräche persönlich wahrnehmen. Das ist ein Riesenvorteil gegenüber Bewerbungen aus dem Ausland.
Freiwilliges soziales Jahr (FSJ) und Bundesfreiwilligendienst (BFD)
FSJ und BFD sind weder Ausbildung noch Arbeit. Sondern freiwillige Dienste. Deshalb bekommst du nur eine Art Taschengeld. Aber manchmal – aber nicht immer – ein Zimmer/Unterkunft. Und dann reicht das Geld. Mehr Informationen findest du bei Wikipedia mit den Suchbegriffen „FSJ“ und „Bundesfreiwilligendienst.“
Du solltest die Zeit im FSJ oder BFD nutzen um deine Deutschkenntnisse zu verbessern und einen Ausbildungsplatz zu finden. Wenn du eine Einladung für ein Vorstellungsgespräch bekommst, kannst du dieses leicht wahrnehmen. Du benötigst kein Visum oder Flugticket. Du bist ja schon in Deutschland. Das ist der große Vorteil von Au-Pair, FSJ und BFD.
Es lohnt sich finanziell nicht und man lernt inhaltlich auch nicht wirklich viel. Aber es handelt sich um niederschwellige Angebote um den Fuß in die Tür zu bekommen, das bedeutet erst einmal ein Visum zu bekommen.